Am 12. März 2015 haben sich 21 Unternehmen der Kunststoffbranche dazu verpflichtet, Verluste von Kunststoff-Rohstoff durch Optimierungsprozesse und breit angelegte Informationskampagnen zu minimieren. Diese Verpflichtung, die 10 Maßnahmen umfasst, wurde mit dem Umweltministerium in dem Pakt "Zero Pellet Loss" besiegelt.

 

Das ambitionierte Ziel des „Zero Pellet Loss“ Pakts war es, den Eintrag der Kunststoffindustrie auf unter ein Kilogramm pro Tag zu senken.  Viele der Maßnahmen wie Siebe, Aufkehren, oder Schulungen sind bereits seit Jahren innerbetrieblicher Alltag. Das gestiegene Bewusstsein, die konsequente Umsetzung der einzelnen Maßnahmen und deren genauere innerbetrieblicher Kontrollen, die im Rahmen des Pakts durchgeführt werden, haben die Effizienz maßgeblich erhöht. So konnten bereits innerhalb eines Jahres das gesteckte Ziel erreicht werden.

Umsetzung des Paktes

Mit der Unterzeichnung verbunden ist eine Erhebung der umgesetzten Maßnahmen durch den Fachverband, der die Unterzeichner bei der innerbetrieblichen Umsetzung der 10 Maßnahmen unterstützt. Bei Veranstaltungen und in zahlreichen Gesprächen wird  auf die Wichtigkeit des Paktes für die gesamte Kunststoffbranche hingewiesen. Wir sind der Überzeugung, dass jeder einen Beitrag zur Verminderung des Kunststoffrohstoffverlustes leisten kann.  Um das Bewusstsein für die Probleme, die Kunststoff in Gewässern verursacht, zu vergrößern, wird auch an Maßnahmen im Bereich des Transportwesens, der Abfallwirtschaft sowie bei Forschungseinrichtungen und Schulen gearbeitet.  

Kunststoffabfälle in den Weltmeeren verursachen dort Probleme für Tier und Mensch. Ein Großteil davon wird über Flüsse in die Meere transportiert. Über welche Pfade genau, und welche Einflussfaktoren vorhanden sind, kann mittels eines Modelles veranschaulicht und verglichen werden, das im Auftrag des Fachverbandes der Chemischen Industrie sowie der deutschen Verbände BKV, IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen sowie mit Unterstützung von PlasticsEurope Deutschland erarbeitet wurde.

Im ersten Schritt für die Nordsee entwickelt, kann es bei Anpassung von Modellfaktoren auf andere Regionen übertragen werden. Die dazu entwickelte Methodik berücksichtigt sowohl Kunststoffabfälle als sogenannte Makrokunststoffe sowie Mikrokunststoffe in Form kleiner Partikel. Um mehr Kenntnis über die wesentlichen Quellen für Meeresmüll von Landseite zu erlangen, wird zwischen Einträgen aus Oberflächengewässern (wie Flüssen) und küstennahen Einträgen (Strand, Häfen) differenziert. 

Für die Betrachtung der Nordsee wurden Daten und Studien von deutschen und österreichischen Umweltbehörden, Fachverbänden, Kläranlagenbetreibern, internationalen Forschungseinrichtungen und Statistikämtern sowie Unternehmensberatungen einbezogen und ausgewertet. Bisherigen Ergebnissen zufolge stammt die überwiegende Menge der eingetragenen Kunststoffe aus nicht ordnungsgemäß entsorgten Abfällen und liegt als Makrokunststoff vor. Dominierende Eintragspfade sind mit etwa 80 Prozent des Gesamtanfalls Flüsse und die Küstenregion. Das restliche Fünftel entfällt auf Flussschifffahrt und Häfen. 

Das Modell und das Handbuch können hier bezogen werden.

Materialien für Ihr Unternehmen

Auch verschütteter Kunststoff darf nicht in die Umwelt gelangen. Eine wichtige Voraussetzung zur innerbetrieblichen Umsetzung von „Zero Pellet Loss“ ist ein Problembewusstsein bei allen MitarbeiterInnen. Dieses Video von PlasticsEurope zeigt anschaulich Problem und Lösung.  

Für die innerbetriebliche Verwendung stellen wir Ihnen zwei Poster, die Teil der "Zero-Pellet-Loss"-Initiative sind, zur Verfügung: Die Poster mit „Do & don’t“-Symbolen und der Botschaft „Was hier reingelangt …“ sollen hierbei die Maßnahmen 9 - Schulungen der MitarbeiterInnen und 10 - Information der Logistikpartner unterstützen.  

Hier finden Sie weiterführende Links zu Initiativen und Aktivitäten rund um Kunststoff in Gewässern: