In Österreich fallen jährlich zwischen 5.000 bis 6.000 Tonnen Kunststofftragetaschen an, das sind weniger als 30 Stück pro Person und entspricht etwa 0,01% aller Abfälle. Damit liegt Österreich schon jetzt im europäischen Spitzenfeld. Trotzdem möchte die österreichische Bundesregierung ein Verbot von Kunststofftragetaschen, mit Ausnahme jener Tragetaschen, die biologisch vollständig abbaubar sind, ab dem 1.1.2020 einführen. Der vorprogrammierte Umstieg auf andere Materialien ist auf seinen Nutzen für die Umwelt kritisch zu hinterfragen. Dabei schneidet beispielsweise das Papiersackerl auf Grund der Ressourcenintensität bei der Herstellung schlechter ab, wie zahlreiche Studien belegen und auch Greenpeace betont. Die schlechteste Variante sei, auf Papiersackerl oder Stofftaschen auszuweichen und diese nur einmal zu benützen. Eine Tragtasche aus Papier muss man laut einer britischen Studie dreimal so häufig benutzen wie ein Plastiksackerl, um eine niedrigere CO2-Bilanz zu erreichen. Da Papier aber nicht so reißfest ist wie Kunststoff, ist dies schwer möglich. Die mehrmalige Verwendung von Plastiksackerln ist die sinnvollste Lösung, um der Umwelt Gutes zu tun.
Sackerl aus Biokunststoff sind keine nachhaltigere Lösung
Auch Sackerl aus Biokunststoff sind keine nachhaltigere Alternative. Landet der Biokunststoff aus vermeintlich gutem Glauben im Kompostmüll, so wird er in industriellen Kompostieranlagen aussortiert und wie jedes Plastiksackerl verbrannt. Denn einerseits ist herkömmlicher Kunststoff von bioabbaubarem nicht zu unterscheiden und zweitens dauert der Abbau von Bioplastik wesentlich länger als die Verrottung von Bioabfällen.
Schon zu Beginn der Diskussion um Plastiksackerl hat der Fachverband darauf hingewiesen, dass diese ökologisch zur unmittelbaren Konkurrenz durchaus gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen sind. Zu dieser Erkenntnis kommen auch NGOs. Lesen Sie einen interessanten Beitrag auf der Website des Ö1-Konsumentenmagazins "Help".