Als Interessensvertretung der Kunststoffindustrie setzen wir uns aktiv für eine nachhaltige, innovationsfreundliche und wettbewerbsfähige Industriepolitik ein. Die aktuellen politischen Debatten zu Themen wie Kreislaufwirtschaft, Bürokratieabbau, Abfallverbringung und Materialneutralität sind für unsere Branche von zentraler Bedeutung. Wir begrüßen den offenen Austausch mit politischen Entscheidungsträgern, NGOs und der Öffentlichkeit – und möchten im Folgenden unsere Sichtweisen und Anliegen darlegen.
Kreislaufwirtschaft: Chancen für echte Ressourcenschonung
Wir unterstützen die Transformation hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Kunststoffe sind wertvolle Materialien, die durch technologischen Fortschritt immer besser recycelt und im Kreislauf geführt werden können. Dabei plädieren wir für technologieoffene Lösungen, die mechanisches und chemisches Recycling gleichermaßen fördern. Zentrale Voraussetzung ist ein marktbasierter Rahmen, der Innovation und Investitionen ermöglicht – statt einseitiger regulatorischer Vorgaben.
Bürokratieabbau: Effizienz statt Regulierungskomplexität
Die Kunststoffindustrie steht vor einer Vielzahl komplexer regulatorischer Anforderungen auf nationaler und europäischer Ebene. Wir setzen uns für einen wirksamen Bürokratieabbau ein, der die Industrie entlastet, ohne Umwelt- und Verbraucherstandards zu gefährden. Schnellere Genehmigungsverfahren, digitalisierte Verwaltungsprozesse und besser abgestimmte Regelwerke können zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen – insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen.
Abfallverbringung: Kreisläufe ermöglichen, nicht blockieren
Der grenzüberschreitende Transport von Kunststoffabfällen zu Verwertungs- und Recyclinganlagen ist ein essenzieller Bestandteil funktionierender Stoffkreisläufe – insbesondere in einer arbeitsteiligen europäischen Industrie. Wir sprechen uns gegen pauschale Restriktionen und für ein differenziertes Regelwerk aus, das zwischen hochwertigen Recyclingströmen und problematischen Abfällen unterscheidet. Nur so kann die Kreislaufwirtschaft effizient und nachhaltig funktionieren.
Materialneutralität: Fairness und Innovationsoffenheit sichern
Wir setzen uns für Materialneutralität in der Gesetzgebung ein. Kunststoffe dürfen nicht pauschal benachteiligt werden – weder im Verpackungsrecht noch bei öffentlichen Ausschreibungen oder Ökobilanzen. Jeder Werkstoff hat seine spezifischen Stärken und Schwächen. Eine sachlich fundierte Bewertung unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus ist unerlässlich, um ökologische und wirtschaftliche Ziele gleichermaßen zu erreichen.
