Zusatzstoffe oder Additive werden den Kunststoffen zur Verbesserung bestimmter Materialeigenschaften oder zur Erleichterung der Verarbeitung zugesetzt. 

Man unterscheidet daher Funktionszusatzstoffe und Verarbeitungshilfsmittel. 

Wichtige Funktionszusatzstoffe sind: 

  • Lichtschutzmittel - sie schützen vor Schäden durch Licht 
  • Antioxidantien - sie schützen vor Schäden durch Einwirkung von Sauerstoff 
  • Füllstoffe - sie erhöhen die mechanische Festigkeit 
  • Farbstoffe und Pigmente - sie ermöglichen farbige Kunststoffe 
  • Weichmacher - sie erhöhen die Flexibilität bestimmter Kunststoffe 
  • Antistatika - sie verhindern die statische Aufladung von Kunststoffprodukten an der Oberfläche 

Wichtige Verarbeitungshilfsmittel

  • Gleitmittel – sie erleichtern den Transport der Kunststoffschmelze in den Verarbeitungsmaschinen 
  • Hitzestabilisatoren – sie schützen die Kunststoffe bei der Verarbeitung vor Schäden durch Überhitzung 
  • Entformungshilfsmittel 
  • Treibmittel – sie ermöglichen die Herstellung von Schaumstoffen 

Wie sich Zusatzstoffe verhalten

Funktionszusatzstoffe können ihre Wirkung nur entfalten, wenn sie während des Gebrauches der Produkte auch im Kunststoff verbleiben. Ein Additiv, das durch äußere Einflüsse, z.B. Bewitterung oder Auslaugung, aus dem Kunststoff auswandert (migriert), ist wertlos. 

Bevor Zusatzstoffe in der Produktion Anwendung finden, wird daher ihr Migrationsverhalten in Tests, die sich oft über viele Jahre erstrecken, überprüft. 

Für Kunststoffe, die im Lebensmittel- oder Medizinbereich verwendet werden, ist sowohl die Art der erlaubten Zusatzstoffe als auch das erlaubte "Migrationsverhalten" gesetzlich geregelt. 

Die Behauptung, dass es überhaupt keine Migration von Inhaltsstoffen aus Kunststoffen gibt, ist nicht haltbar. "Nichts" ist immer nur eine Frage der Nachweisgrenze der angewandten Meß- und Analysentechnik.