Mit der Einwegkunststoff-Richtlinie (Single Use Plastics (SUP) Directive) sollen Einweg-Erzeugnisse aus Kunststoff künftig verboten werden. Anstoß für diesen Richtlinienvorschlag ist eine Erhebung, der zu Folge Kunststoff-Einwegprodukte 50 Prozent des Abfalls auf europäischen Stränden darstellen.

Verboten werden sollen konkret Einwegkunststoffprodukte, für die laut Kommission Alternativen leicht verfügbar sind, wie Wattestäbchen, Besteck, Teller, Rührstäbchen, Strohhalme und Luftballonstäbe.

Weiters müssen Maßnahmen für eine ehrgeizige und nachhaltige Verringerung des Verbrauchs von weiteren Kunststoffeinwegprodukte bis 2026 umgesetzt werden. Darunter fallen Becher für Getränke, einschließlich ihrer Deckel und Deckel, Lebensmittelbehälter, die für den sofortigen Verbrauch sind, einschließlich Lebensmittelbehälter, die für Fastfood oder andere Fertiggerichte verwendet werden.

Mit einem System der erweiterten Herstellerverantwortung sollen Hersteller von Kunststofferzeugnissen, auf die der größte Anteil des unsachgemäß entsorgten Mülls fällt, die Kosten für die Abfallbewirtschaftung und die Säuberung der Umwelt sowie für Sensibilisierungsmaßnahmen tragen. Die Kunststoffindustrie leistet bereits seit 25 Jahren mit den Verpackungslizenzierungen einen massiven Beitrag zur Sammlung und Verwertung. Die Hersteller nun auch für das Fehlverhalten der Konsumenten zur Verantwortung zu ziehen, ist unverhältnismäßig. Achtlosem Umgang mit Produkten und Wegwerfkultur muss vielmehr mit Sensibilisierungsmaßnahmen für Konsumenten entgegengetreten werden. 

Die SUP-Richtlinie stellt einen symbolischen Angriff auf eine Gruppe schlecht definierter Produkte dar, der zur Verwirrung beim Konsumenten führt. Statt eine Sensibilisierung für die Abfallproblematik zu schaffen, führt er zu einer ungerechtfertigten Ablehnung von Kunststoff. Den EU Bürgern sind Auswirkungen von Produkten auf die menschliche Gesundheit und auf die Umwelt wichtig. Falsche Maßnahmen, die in Bezug auf diese beiden Bedürfnisse keinen Nutzen bieten, lassen das Vertrauen der Bürger in die Lösungskompetenz der EU sinken.

Die Presseaussendung des Fachverbandes finden Sie unter diesem Link