10 Maßnahmen zur nachhaltigen Verpackung

Die Kunststoffbranche bereitet sich aktuell auf verschiedene strengen Recyclingzielen auf EU-Ebene sowie national vor. So muss Österreich seine derzeitige Kunststoffrecyclingrate bis 2025 um fast 50 % erhöhen und bis 2029 90 Prozent Getränkeflaschen getrennt sammeln, die bis 2025 25 % Rezyklat enthaltenmüssen. Der FCIO hat in Abstimmung mit Verpackungsherstellern und Abfüllern ein 10-Punkte Maßnahmenpaket „RETHINKING PLASTICS – so wird Österreich zur Vorzeigeregion für nachhaltige Kunststoffkreisläufe“ erarbeitet, das den Weg zur Zielerfüllung aufzeigt. Das umfassende 10-Punkte-Maßnahmenpaket beinhaltet sämtliche Aspekte für einen nachhaltigen Umgang mit dem „Wertstoff“ Kunststoff. 

Hauptaugenmerk muss auf der Förderung von Recycling-Kreisläufen liegen, wobei Recycling von Kunststoffen bereits mit dem Design von Produkten beginnt, um späteres Recyceln zu ermöglichen. Um hochwertiges Rezyklat zu erhalten, müssen Sammel- und Sortiersysteme ausgebaut werden, um ausreichende Mengen sortenreines Material zu erhalten. Die Kunststoffindustrie will Gespräche mit Handel und anderen Industrieverbänden zur Prüfung von Pfandsystemen für Getränkeverpackungen führen, da die von der EU vorgegebenen ambitionierten Recyclingziele ohne diese kaum zu erreichen sind.

Ein weiterer Schritt zum nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen ist der Einsatz von Mehrweg- statt Einweg-Produkten, wann immer es hygienisch und ökologisch vertretbar ist, beispielsweise bei Getränkebechern und Refill-Lösungen.

Für Maßnahmen von Seiten der Politik fordert die Branche künftig eine verpflichtende Verwendung von Ökobilanzen. Neben den nationalen Maßnahmen sollte sich Österreich auch auf europäischer und internationaler Ebene stärker einbringen: Unausweichlich für eine Reduktion von Marine Litter ist ein europaweites Deponie-Verbot sowie ein vermehrtes politisches Engagement auf globaler Ebene. Die Technologieführerschaft Österreichs beim Sortieren und Rezyklieren gehört weiter ausgebaut, um dann Know-how in Regionen der Welt zu exportieren. Insbesondere in Asien und Afrika mangelt es derzeit noch an Abfallmanagementkonzepten.

Bei einer erfolgreichen Umsetzung des 10-Punkte-Maßnahmenpakets der Kunststoffindustrie können beträchtliche Ressourcen eingespart und Abfall vermieden werden. Es können damit bis 2025 über 95 % Prozent der PET-Flaschen ins Recycling rückgeführt werden, bei anderen Kunststoffarten sollen bis 2040 ebenfalls über 95 %-ige Rückführungsquoten ins Recycling realisiert werden. Voraussetzung ist hierfür ein Schulterschluss aller Stakeholder von Unternehmen, über Politik, Verwaltung, Forschung, Gemeinden bis zu NGOs.

Das 10-Punkte Maßnahmenpaket finden Sie hier.